Uttar Pradesh in Indien – zwischen Märchen und Alptraum
Uttar Pradesh, der bevölkerungsreichste Bundesstaat Indiens sollte für die nächsten vier Wochen mein Zuhause sein und so manifestierte bereits der Anflug auf den Flughafen von Lakhnau den Eintritt in eine sprichwörtlich terra incognita. Übermenschenvolle Einsamkeit, beeindruckende urbane Hässlichkeiten und die magische Anziehungskraft des Taj Mahal sollten mir in den nächsten Tagen begegnen.
Die Hauptstadt der 200 Millionen
Wäre Uttar Pradesh ein eigener Staat, würde er knapp hinter Brasilien Rang sechs der bevölkerungsreichsten Länder der Erde belegen. Bereits die ersten Meter auf indischem Boden beweisen mir, dass man an jenem Ort niemals alleine ist. Ich lasse mich durch die lärmenden und verkehrsreichen Straßen der Stadt treiben und erreiche via Taxi die Jugendherberge im Stadtteil Iradat Nagar. Anderntags begebe ich mich auf ein Sightseeing-Programm, welches mich zuerst zum Bara Imambara leitet.
Ein Guide führt mich durch einer der größten Gewölbehallen der Welt und bringt mich sicher aus jenem Labyrinth, für das das „Große Haus des Imam“ berühmt ist. Das monumentale Gebäude beeindruckt mich tief und ich überlege, ob ich je etwas Exotischeres und Liebreizenderes sehen durfte. Weitere Sehenswürdigkeiten, die ich während meines Aufenthaltes in Lakhnau bestaune, übertreffen meine Erwartungen an den indischen Subkontinent um ein Vielfaches. Das La Martiniere-College liegt stolz auf einer kleinen Anhöhe und vom Rumi Darwasa, einem Triumpfbogen genieße ich den Ausblick auf Hussainabad.
Ein Monument für die Ewigkeit
Inmitten einer großen Menschenansammlung warte ich am Busbahnhof der Stadt auf das nicht sehr vertrauenserweckende Exemplar, dass mich nach Agra bringen soll. Die nahezu zweitätige Fahrt durch ländliche Regionen zeigt mir erstmalig ein anderes Indien. Eines das von Landwirtschaft geprägt ist und in dem die Menschen in unglaublicher Armut, aber eben solcher Zufriedenheit leben.
In Agra befindet sich eines der populärsten Baudenkmäler der Menschheit und will so überhaupt nicht zu dem einfachen Landleben passen, dass ich just erleben durfte: Das Taj Mahal. Im Jahre 1631 ließ der damalige Großmogul Shah Jahan dieses Mausoleum für seine geliebte Frau errichten und baute damit gleichzeitig allen Liebenden ein Denkmal von unglaublicher Ausstrahlungskraft. Nach einer umfassenden Sicherheitskontrolle erblicke ich endlich vom Eingangsgebäude aus das Kunstwerk aus weißem Marmor und lasse mich von dessen Symmetrie verzaubern. Touristenströme vermögen nicht das Ambiente zu zerstören, das das Taj Mahal auf jeden Besucher ausstrahlt und es zu einem stillen Andachtsort macht.
Indiens Zerrissenheit
Meinen subjektiven Eindrücken nach, ist das Land am Ganges eines, dass Reisende mit seiner Koexistenz von Superlativen beeindruckt. Moderne und Tradition, alter Glanz und längst Verfallenes, pulsierende Metropolen und winzige Dörfer ergeben eine stimmige Einheit die den Kulturschock erst bei der Ankunft in meiner Heimat ausgelöst haben. Indien vereint in sich so vieles, dass es nur mit dem Wort UNFASSBAR zu beschreiben scheint.
Bildquelle: Wuttichok Panichiwarapun – Fotolia
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