Uruguay hautnah: Karneval in Montevideo
Die Idee wurde geboren in der Karnevalszeit in Düsseldorf. Warum den Karneval immer daheim feiern, warum nicht einmal heißblütig in der Hauptstadt Montevideo in Uruguay? Dies wurde im folgenden Jahr umgesetzt.
Beim längsten Karneval der Welt dabei sein
Sicher, ich hatte schon mal etwas von dem Karneval in Montevideo gehört. Nachdem ich bei meiner Suche nach mehr Informationen fündig geworden war, wusste ich aber mehr. Beim Karneval dort gibt es auch anheizende Trommelwirbel, angereichert mit viel nackter Haut. Selbst am Aschermittwoch ist dort der Karneval noch lange nicht zu Ende und es wird weiter gefeiert. Schließlich muss man dem Anspruch, den längsten Karneval in der Welt zu feiern gerecht werden. Alleine die Festlichkeiten zum Höhepunkt betragen vier Wochen.
Zur heißen Jahreszeit geht es heiß her
Nicht die ganze Zeit aber eine Woche wollte ich schon dabei sein. Einen Flug konnte ich frühzeitig buchen. Ein Nonstop-Flug war nicht möglich aber einmal umsteigen war akzeptabel. Uruguay liegt nun mal nicht gerade um die Ecke. Ich wollte von allem so viel wie möglich sehen. Nicht nur die großen Paraden, sondern auch die Aufführungen in den Kneipen und auf der Straße, die „Tablados“. Wie man weiß, herrscht in Südamerika zur Zeit des Karnevals Hochsommer. So geht es auch hier heiß her. Der Fantasie wird mehr Raum gelassen, es sind keine blanken Busen zu sehen. Die Kostüme, die Wagen und die Ausstattungen kosten keine Unsummen. Ich habe trotzdem das Gefühl, das hier die Freude am Leben, der Rhythmus und der Minitanga erfunden wurden.
Aufpeitschende Trommler und zuckende Hüften
Nach täglichen Bühnen- und Straßenauftritten unter freiem Himmel auf öffentlichen Plätzen und in den Kneipen kommt es am Ende zu zwei großen Paraden. Dem „Desfile de las Llamadas“, der Parade der Rufe, als der „schwarze“ Umzug der schon mal zwei Tage andauern kann. Die zweite Karnevalsparade „Desfile de Carnaval“ ist der klassische „weiße“ Umzug, der auf der Avenida 18 de Julio abgehalten wird. In beiden Paraden gibt es gemischte Einflüsse. Beim „schwarzen“ Umzug birst die Lebensfreude der vielen tanzenden Leute mit den zuckenden Hüften, den knapp bekleideten Mulattinnen und auch Nicht-Mulattinen beim mitreißenden Trommelwirbel hervor, wie es nur in Uruguay sein kann.
Ein berauschendes Erlebnis der Sinne
Es war gigantisch schön gewesen beim Karneval in Montevideo. Auf dem Rückflug träumte ich vom Tanz mit der Federboa, erinnerte mich an die afrikanischen Ursprünge und die Sklaverei. Spektakuläre Kostüme, dumpfe Trommelschläge und temperamentvolle nackte, zuckende Haut vermischten sich zu einem neuen Karneval in meinem Kopf.
Bildquelle: © JOETEX1 – Fotolia.com
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