Urlaub im Linksverkehr: Mit dem Auto durch Großbritannien

15. April 2014 um 16:32 Uhr

ariel-fernandez-autorinStonehenge, Edinburgh und der Lake District spuken seit langem durch meinen Kopf. Bisher hat mich der Linksverkehr immer von einer Rundreise abgehalten, nachdem ich aber ein Bild von Dunnottar Castle gesehen hatte, war’s um mich geschehen: Ich musste auf die britischen Inseln!

Von Aberdeen durch die Highlands

Etwas nervös nehme ich am Flughafen hinterm Steuer des Leihwagens Platz und starte den Motor. Schon nach wenigen Kilometern ist mir unbegreiflich, warum ich mich solange vor einer Großbritannien-Reise gedrückt habe. Es ist kinderleicht auf der „falschen“ Seite zu fahren und als ich auf den Besucherparkplatz von Balmoral Castle einbiege, bin ich hin und weg. Eine mittelalterliche Burg à la Braveheart und herrliche Gärten begrüßen mich. In den nächsten Tagen steuere ich das zauberhafte Dunnattor Castle an, komme an Loch Ness vorbei, wandere am Fuße des mächtigen Ben Nevis und genieße in Ullapool ein Pinte.

Very british – unterwegs in England

Unweit von Manchester weisen mich die Straßenschilder zielsicher zum Windermere, dem größten See der Insel. Im Lake District genieße ich die Ruhe und Beschaulichkeit englischer Landschaften, während mich Liverpool mit Hyperaktivität überrollt. Die Beatles-Stadt ist ein Muss für jeden Reisenden und verkehrstechnisch kein Problem. In der Nähe von Salisbury wartet eines der Reisehighlights auf: Stonehenge. Ich spaziere ehrfürchtig durch den Steinkreis und kann mir kaum vorstellen, wie viel Mühsal es die Menschen kostete, die tonnenschweren Felsen vor fast 5000 Jahren zu transportieren. Anderntags liege ich im Royal Victoria Park in der Sonne und lasse die Impressionen der römischen Badeanstalten Baths Revue passieren.

Gastfreundschaft hat einen Namen: Irland

Ich nehme die Straßen gen Nordwesten und vor meinen Augen ducken sich walisischer Dörfer in romantische Täler. Die Landschaften Wales‘ sind so pittoresk wie vielseitig. Beseelt komme ich am Holyhead-Fährhafen an. Danach konnte ich direkt mit dem Auto Irland bereisen und zur Ring of Kerry aufbrechen. Die 179 Kilometer lange Panoramastraße führt an der zerklüfteten Küste Südwestirlands entlang und bringt mich zum Ladies‘ View. Von diesem Aussichtsparkplatz aus blicke ich auf den märchenhaften Upper Lake und wähne mich im Paradies. Paradiesisch ist auch, wie man von den Menschen in Irland hofiert wird – ich bin gerührt von der herzlichen Aufgeschlossenheit Reisenden gegenüber.

Selbstbestimmt zu Großbritanniens Höhepunkten

Mit dem eigenen Leihwagen unterwegs zu sein macht flexibel, aber sich vor einer solchen Reise weitere Informationen zu holen ist dennoch nicht verkehrt. Was immer mein Interesse weckt, welche Landschaft mich gerade verzaubert oder wo ich auch Station machen möchte – die Entscheidung liegt bei mir.

Bildquelle: Lipsett Photography Group – shutterstock.com

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