Thailand Reisebericht: Mein Hangover in Bangkok
Das „Land des Lächelns“ hat mich schon immer fasziniert und seine magische Anziehungskraft auf mich projiziert. Für das Jahr 2014 habe ich von langer Hand eine Rundreise durch Thailand geplant, die in einer unvergesslichen Woche in Bangkok gipfeln soll. Wats, Strände und die weltberühmte Gastfreundschaft der Thais begleiten mich in jenem Urlaub, der mein Bild über das südasiatische Königreich völlig neu definiert. Dass Bangkok, die „Stadt der Engel“ auch ein wenig diabolische Züge gezeigt hat, soll meinen Thailand Reisebericht aber nicht negativ beeinflussen.
Drei Strände im Blick – Erholung auf Phuket
Bevor ich die Kultur und Geschichte Thailands näher kennenlernen will, gönne ich mir ein paar Tage der Entschleunigung. Ko Phuket ist zwar alles andere als ein touristischer Geheimtipp, meint aber trotzdem ein verzaubertes Südseeparadies. Ich fahre mit einem Ausflugsboot hinaus auf die Andamanensee zum Hochseefischen, tauche in der Unterwasserwelt vor Ko Raya und nehme an Wanderungen durch den Dschungel teil. Im Inselnorden führt mich ein erfahrener Guide durch die dichten Wälder des Schutzgebietes und erzählt, dass ganz Phuket einmal so wild und ungezähmt ausgesehen habe. Mich faszinieren indes auch die riesigen Bananen- und Kautschukplantagen, die von weitläufigen Kokospalmenhainen unterbrochen werden. Bei einem Schnorchel-Ausflug lerne ich Reisende aus den USA kennen, die mich auf ein landschaftliches Idyll aufmerksam machen. Ich befolge ihren Ratschlag und spaziere von Kata aus in Richtung Laem Phrompthep. Schon nach kurzer Zeit erreiche ich den sogenannten „3 Bay View Point„. Tatsächlich teilen sich drei malerische Strände mein Blickfeld und auch jenes meines Fotoapparats. Versinkt gegen 18 Uhr die Sonne hinter dem Horizont, wähnt man sich mitten in einem kitschig-romantischen Kleinmädchenposter.
Mekong, Chiang Mai und das „Goldene Dreieck“
Das Dreiländereck Thailand, Myanmar und Laos hat sich in den letzten Jahren von seinem Image als Sündenpfuhl befreien können. Die einsamen Täler und verwitterten Bergformationen ziehen nicht nur mich nach Nordthailand. Bei einer Trekking-Tour genieße ich den Blick auf den Zusammenfluss von Mekong und Ruak. Beide Ströme treffen sich im Grenzgebiet und haben sich tief in die Bergwelt eingegraben. Ich übernachte auf einer Sandbank im Flussbett und beobachte das entbehrungsreiche, aber zufriedene Leben der ortsansässigen Fischer. Von Opium keine Spur. Ein wenig flussabwärts bestaune ich die Stromschnellen von Kaeng Khut Khu. Das Wasser des Mekong rauscht dabei über glattpolierte, bunte Felsen. Als nächste Station ist in meinem Thailand Reisebericht die Stadt Chiang Mai aufzuführen. Über 200 Tempel gehören zum Antlitz der City. Ich besichtige den Wat Phra That Doi Suthep und bin von der Baukunst des asiatischen Mittelalters überwältigt. Dieser prächtige Sakralbau wurde Mitte des 14. Jahrhundert angelegt und leuchtet mit seiner goldenen Chedi weit ins Tal hinaus. Auf den Mauern und Plätzen des Wats inhaliere ich einen fantastischen Rundblick über die Häuserzeilen und auf die Höhenzüge des Nationalparks Doi Suthep-Pui. Unten in Chiang Mai besuche ich anschließend das Nationalmuseum. Wertvollstes Ausstellungsstück dieser Sammlung ist ein hölzerner Fußabdruck des Buddha. Zwei Meter hoch, wurde er über und über mit Perlmutt-Intarsien verziert und stammt vermutlich aus dem Jahre 1726.
Die Kapitale als würdiges Finale
Gleich nach der Ankunft in Bangkok erlebe ich den Tiefpunkt in meinem Urlaub: Meine Kreditkarte wird im Touristengedränge vor dem Großen Palast entwendet. Ich war wohl beim Kramen in meinem Rucksack ein wenig unaufmerksam. Nach einem kurzen Moment der Ratlosigkeit stieß ich mithilfe meines Handys auf die Internetadresse www.kreditkarte.net/ratgeber/kreditkarte-sperren und hatte sogleich die Telefonnummer des Kreditkarteninstitutes parat. Ein schneller Anruf und das Diebesgut war für den Kreditkartendieb nutzlos geworden. Ich habe binnen Sekunden alle Konten sperren lassen. Trotz dieses ärgerlichen Intermezzos lasse ich mir nicht die Laune verderben und tauche in das pulsierende Leben der Millionenmetropole ein. Ich wandle mit offenem Mund durch den Pomp des ehemaligen siamesischen Herrschersitzes und lege danach eine Pause im beschaulichen Lumphini-Park ein. Ein unvergessliches Erlebnis meint die Bootstour durch die schwimmenden Märkte, die Khlongs. Ich bin beeindruckt, wie scheinbar spielend leicht es den Markttreibenden fällt, die schmalen Schiffe in der Waage zu halten. Sie veräußern Obst, Gemüse und Blumen, bieten Töpferwaren feil oder kredenzen westlichen Touristen frittierte Fischspezialitäten. Im Vorbeigleiten bestelle ich duftende Orchideen bei einer älteren Dame und dekoriere damit mein Hotelzimmer. Bevor es gen Heimat geht, statte ich noch dem Wimanmek-Palast einen Besuch ab. Das Bauwerk ist das größte Teakholz-Gebäude der Welt und verfügt über 81 Räumlichkeiten. Touristen sind immerhin 31 der mit Elfenbein, Silber, Glas und Keramik verzierten Zimmer zugänglich.
Mehr Gesichter als Menschen
Bei meinem Urlaub in Thailand erlebe ich die Zerrissenheit Südostasiens. Ärmliche Bauerndörfer und goldüberhäufte Wats liegen in direkter Nachbarschaft und zwischen den Luxuspenthouses und Bangkoker Slums scheinen nur wenige Straßenzüge zu verlaufen. Westliche Einflüsse und uralte Traditionen formen sich zu einer unvergleichlichen Symbiose. Thailand ist verwirrend, irritierend und doch vielerorts bodenständiger als ich erwartet habe. Die malerische Schönheit verzaubert, sodass man dem exotischen Königreich alles nachsieht. Den Verlust meiner Kreditkarte inklusive.
Erfahren Sie mehr: Thailand: Reise- und Sicherheitshinweise – auswaertiges-amt.de
Video: Unterwegs in Nord-Thailand
Foto Titelbild: © lkunl – Fotolia.com
Fotos im Artikel: Wikipedia.de
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