Roadtrip nach Portugal
Was gibt es Schöneres als Urlaub. Genau, eine Reise mit den besten Freunden. Auch wenn das Wetter langsam besser wird, haben meine Freunde und ich beschlossen, einen Roadtrip nach Portugal zu unternehmen. Meinen alten Passat haben wir als fahrbaren Untersatz auserkoren. Ein gemütlicher Wagen mit zuverlässiger Leistung.
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Los geht die wilde Fahrt
Nachdem wir uns zum Morgengrauen getroffen haben und jeder sein Gepäck im Kofferraum verstaut hat, starten wir in den Tag. Zu dritt entscheiden wir uns von Berlin aus über Saarbrücken und dann weiter über Frankreich und Spanien zu fahren. Mit Tankstellenkaffee und kurzen Pausen schaffen wir die ersten knapp 700 Kilometer. Es ist bereits Nachmittag und wir fangen allmählich an, die Karten nach einem geeigneten Schlafplatz zu durchblättern.
Nach anfänglichen Überlegungen, dem sehr schönen Lyon einen Besuch abzustatten, werden wir übermütig und entscheiden uns für die doppelte Strecke. Die Reise geht nun weiter von Saarbrücken nach Bayonne am Atlantik. Ein großer Spaß wird das nicht, wie wir bald feststellen.
Wir schaffen es mit guter Laune bis Tours, im Herzen Frankreichs. Aufgrund der Müdigkeit und der latent überschnell fahrenden LKW wird die Fahrt tatsächlich etwas anstrengend. Hinzu kommt, dass nicht einer von uns an einen MP3-Player gedacht hat und wir unsere drei neuen Lieblingskassetten nicht mehr ganz so vertrauen, wie am Anfang der Reise.
Dunkel war es, der Mond schien helle
Nachdem wir uns auch literweise an französischem Tankstellenkaffee gütlich getan hatten, war die Stimmung etwas angespannt. Wir beschlossen jedoch mit der neuen Energie das Abenteuer auf weitere 500 Kilometer voranzutreiben und schliefen abwechselnd auf der Rückbank. Zu zweit vorne ging es also Richtung Bayonne und die Gespräche wurden tiefgründiger.
Als wir schließlich nach einer unendlichen Fahrt zwei Uhr morgens in der Stadt ankamen, sahen wir kaum, an welcher Stelle wir den Passat parkten. Erst am nächsten Tag erkannten wir, wie gut wir nachts noch funktioniert hatten. Der Wagen stand behutsam auf einem Parkplatz unweit des historischen Zentrums. Da noch niemand von uns diese Stadt besucht hatte, wurden wir uns schnell einig, das zu ändern.
Der Fauxpas
Ich muss zugeben, ich war platt von dieser Stadt. Die großen baskischen Familienhäuser mischten sich mit kleinen verwinkelten Gassen. Die gesamte Architektur wurde von grobem Stein und bunten Fensterläden dominiert. Nach etlichen Fotos, Fotoapparate hatten wir drei, gelangten wir an einen Fluss. Die Nive mündet in Bayonne in den Atlantik und wirkt neben den urigen Bauten wie ein verträumter Märchenfluss.
Wir kehren in ein kleines Lokal ein und lassen uns, wie wir finden königlich bewirten. Da wir nach unserer bisherigen Tour nur einen gefühlten Steinwurf von Spanien entfernt parken, haben wir es nicht eilig und bummeln durch die Stadt. Langsam ist der Mittag vorbei und wir erreichen unser Auto.
Woran nach den letzten fast 2.000 Kilometern niemand und auch ich nicht gedacht hat: der Schlüssel muss aus dem Zündschloss bevor die Tür zugeht. Ein leichter Anfall von Panik macht sich in meiner Bauchregion bemerkbar. Bayonne ist schön, aber ewig hier bleiben wollten wir dann doch nicht.
Aus heiterem Himmel
Wir sind keine guten Schauspieler und so ist es erstaunlich, dass unsere Gesichter wohl voll des Schreckens waren als wir angesprochen waren. Wie aus dem nichts, standen neben uns einige Einheimische, die sich unser Trauerspiel eventuell von Weitem hatten ansehen müssen. Ich nahm mich zusammen und schilderte in einer wilden Mischung aus Schulfranzösisch und Englisch unsere Situation.
Lächelnd wird uns erklärt, dass das ja alles gar nicht so schlimm sei, unsere neuen Freunde wüssten eine Werkstatt für Autoreparaturen und Problemlösungen in der Nähe. Wir folgen Ihnen einige Straßen, verwundert ob der Freundlichkeit und stehen tatsächlich vor einer geöffneten Autowerkstatt.
Mit dem Mechaniker geht es zurück zum Passat und mittels einfachem Metallstück in der Scheibe ist der Wagen offen und ich wieder stolzer Besitzer eines Autoschlüssels. Geld für das Öffnen des Wagens wollte der gute Mann nicht, stattdessen bot er uns eine sogenannte Smart Repair an. Darüber hatte ich auf http://werkstatt.autoscout24.de/autoreparatur/ schon einmal gelesen. Wir waren aber einfach froh über das offene Auto und verneinten den freundlichen Vorschlag. Immer noch etwas perplex laden wir auf Teufel komm raus unsere Dolmetscher auf einige Biere ein. Unser aller Freude befeuert die Gespräche und so ist es tiefe Nacht, als wir uns scherzend verabschieden.
Zurück im Wagen lassen wir den Tag in Gedanken noch einmal Revue passieren – immer noch sprachlos wegen der Freundlichkeit und enormen Hilfsbereitschaft. Am nächsten Morgen wachen wir mit einem Lächeln auf und sind in Windeseile wider auf der Straße. Auf dem Weg nach Portugal. Während wir die Autobahn entern, wird zwischen den Rückbankpolstern eine vierte Kassette gefunden. Wir schreien vor Freude und sind guter Dinge.
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