Mountainbiken auf Teneriffa – Aktivurlaub auf der Kanarischen Insel

1. April 2015 um 09:00 Uhr

Mountainbike TeneriffaMit dem 3718 Meter hohen Teide beheimatet Teneriffa den höchsten Gipfel Spaniens und ein wahres Biker-Paradies. Ich schraube mich im morgendlichen Dunst die Straße gen Vilaflor hinauf und erhasche den ersten Panoramablick auf den König der Kanaren – seine Schneemütze, die dichten Wälder zu seinen Fußen und das tiefblaue Meer lassen selbst weitgereiste Radler respektvoll durch die Zähne pfeifen!

Beeindruckend: Teneriffas überirdische Rastplätze

Nachdem ich beim Gipfelsturm des Teides durch die Wolkendecke gebrochen bin, lenken mich die fantastischen Ausblicke immer wieder vom Mountainbiken ab. Ich komme ständig aus dem Tritt und bin deshalb völlig außer Atem, als ich am Boca Tauce anhalte. Der Kraterrand der gewaltigen Caldera eignet sich hervorragend zum Pausieren. Über 16 Quadratkilometer groß, steht das Lavafeld natürlich unter Naturschutz.

Gleiches gilt für den gesamten Nationalpark Las Canadas. Ich ziehe meinen Energiedrink schlürfend, die Karte zu rate und stelle fest, dass nur wenige Pfade für Radfahrer freigegeben sind. Macht nichts, die verbleibenden Trails besitzen ein immer noch beeindruckendes Relief und scheinen darauf versessen, Sportlern alles abzufordern. Die Optik der Caldera fesselt mich.

Bin ich hier auf dem Mond gelandet oder gastiert mein Bike gerade auf einem außerirdischen Planten? Noch bevor ich eine Entscheidung treffe, nähert sich der nächste Radfahrer. Das „Boah“ kann ich selbst aus fünfzig Metern Entfernung von seinen Lippen ablesen.

Anschließend zieht er sein Handy aus der Tasche und berichtet einem Daheimgebliebenen wohl von der Schönheit der Landschaft. Ich bin also noch immer auf der Erde, wenngleich wohl an einem der schönsten Fleckchen derselben!

Video: One Day in Paradise – MTB Teneriffa

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In Staub und Schweiß gebadet

Am HoriTeneriffazont kann ich eindeutig die Nachbarinsel La Gomera ausmachen. Weil mich meine Tagestour in den äußersten Nordwesten Teneriffas führt, hebt sich das Eiland wunderschön vom blitzblauen Himmel ab. Ich habe mir eine Etappe durch das Teno-Gebirge ausgesucht und treffe bald auf die fahrradtechnischen Sahnehäubchen dieser Landschaft: Die Barrancos.

Jene wilden Schluchten rühren von Vulkanausbrüchen her und fordern mein ganzes fahrerisches Können. Bis zu 20 Prozent Gefälle sind in den Talsenken keine Seltenheit und so verleben meine Bremsen einen Härtetest. Nach knapp zwei Stunden glühen die Bremsscheiben und meine Finger sind taub. Doch die hinreißende Natur entschädigt für alles!

Bizarre Felsformationen, Palmenhaine und schneeweiße Weiler wechseln sich ab. Zur Mittagszeit im Bergdorf Masca angekommen, lasse ich mir ein deftiges Mahl kredenzen. Passt zwar nicht ganz zum Trainingsplan, doch schreit mein Körper geradezu nach Kohlehydraten und Proteinen. Eine Abkühlung wäre indes auch nicht schlecht. Ich radle bis zum Ende der Barranco und stürze mich in die Fluten. Eine schweißgetränkte Staubschichte wogt von mir weg und ich fühle mich wie neugeboren!

Reiseratgeber

Humboldt, Blütenpracht und Erholung

Dass Teneriffa nicht nur ein begehrenswertes Bikerresort für Hartgesottene ist, beweist sich im Orotava-Tal. Zwischen Meer und Teide verlaufend, erinnert es mich eher an eine gemächlich abfallende Hochebene als an ein klassisches Tal im eigentlichen Wortsinne. Am sogenannten Humboldt-Blick steht auf einer Gedenktafel in etwas schwülstigen, doch wahren Worten, dass jene Landschaft keine Vergleiche zu scheuen braucht. Ich schwinge mich wieder auf mein Mountainbike und radele quer zum Bergkamm an den Hängen entlang.

Christsterne blühen in einem purpurnen Rot am Wegesrand, Feigenbäume biegen sich fast bis zu meinem Helm herab und sattgrüne Palmen spenden immer wieder wohltuenden Schatten. Die Tour ist nicht besonders anstrengend, da weitestgehend flach und gehört doch zu den Must-Sees auf Teneriffa.

So viel Üppigkeit hätte ich einer europäischen Insel gar nicht zugetraut. Eigentlich wirkt das Ganze auf mich eher wie eine karibische Impression. Nachdem Lorbeerwälder und Kiefern meinen weiteren Weg gekreuzt haben, steuere ich an entlegenen Fincas vorbei auf Puerto de la Cruz zu und bin beseelt!

Radeln für Genießer, Hochleistungssportler, Freiheitsliebende

Die Kanareninsel ist so abwechslungsreich wie überraschend. An jeder Weggabelung darf ich große und kleine Naturwunder bestaunen und von der Vielfalt dieses traumhaften Eilandes profitieren. Die teil befestigten, teils naturbelassenen Pfade führen mich in alpine Höhen und hinunter an die Brandung und geben stets den Blick auf den Garten Eden frei!

Hier weiterlesen: Reisebericht Gran Canaria: Mein Trip auf die Kanareninsel
Titelbild: ©iStock.com/warrengoldswain
Textbild: ©iStock.com/fuchs-photography

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