Meine USA Reise an die Westküste war ein Höllentrip
Mit einem gemieteten Wohnmobil fahre ich im Jahr 2014 auf der California State Route 1 die Westküste der USA entlang. Bei stahlblauem Himmel höre ich zwischen Los Angeles und San Francisco die Nachricht, dass im Osten ein heftiger Wintereinbruch droht. Wie unmittelbar ich selbst davon betroffen sein werde, ahne ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht.
Die Ruhe vor dem Sturm – wunderschönes Kalifornien
Am Laguna Beach in Orange County stürze ich mich in die Fluten und wähne mich inmitten eines Südseetraums. Palmen, der heiße Sand und exotische Cocktails machen jeden Gedanken an Schnee und Eis unmöglich. Unterwegs gen Norden grüßen mich die weißen Letter der Traumfabrik „Hollywood“ und in Carmel begegnen mir rustikal-edle Luxusvillen. Clint Eastwood war hier in den 80er Jahren zum Bürgermeister gewählt worden. Die Golden-Gate-Bridge steht urplötzlich und völlig unbeeindruckt von den Wettervorhersagen vor mir. Noch zwei Tage bleiben mir in San Francisco, der Hauptstadt der Hippiebewegung bevor es via Flugzeug wieder gen Heimat geht. Über Haight-Ashbury, Alcatraz und der weltberühmten Lombard Street ist keine Wolke zu sehen und so nehme ich die Hiobsbotschaften aus dem Radio auch nicht allzu ernst.
USA Reisen: Kontrastreich in allen Belangen
Bislang ist in den Meldungen über den bevorstehenden Blizzard nicht auszumachen gewesen, wo dieser sich genau abspielen soll. Mein Flug geht von San Francisco nach New York und soll am John F. Kennedy Airport zwischenlanden. Als einer der größten Flughäfen der Welt wird ihm ein wenig Schnee wohl nichts anhaben können, so glaube ich. Kurz vor dem Abflug genieße ich noch einmal die wärmende kalifornische Sonne und nehme von der herrlichen Westküste Abschied. Big Sur, die bis zu 95 Meter hohen Riesenmammutbäume und Los Angeles‘ Skyline werden mir wohl unvergesslich bleiben. Den Kopf voller Impressionen besteige ich den Flieger und möchte doch gerne hier bleiben. Nur wenige Stunden später befinde ich mich in einem weißen Alptraum, aus dem es kein Entrinnen zu geben scheint. Meine Maschine war eine der letzten, die am JFK landen durfte. Nun geht gar nichts mehr.
Wie Tom Hanks in „Terminal“
Vor Jahren habe ich diesen Hollywood-Streifen von Steven Spielberg im Kino gesehen und nicht geglaubt, mir könnte es einmal ähnlich ergehen. Ich sitze am Flughafen fest und wünsche mir mein Wohnmobil und den kalifornischen Sommer zurück. Vor den Fensterscheiben streitet sich der Wind mit allem, was nicht festgezurrt ist. Soeben habe ich das Internet befragt und erfahren, dass ich Anspruch auf Ausgleichzahlung habe. Unter www.kanzlei-narewski.de/reiserecht/fluggastrechteverordnung/ finde ich alle Informationen, die mich in dieser unangenehmen Situationen aufrichten. Meine Laune steigt etwas. Ganze drei Tage und Nächte hebt keine Maschine von der vereisten Startbahn ab und aus meinem Kopf will sich der Ohrwurm „Highway to hell“ einfach nicht verabschieden.
Zwischen Himmel und Hölle
So schön die Wochen an der Westküste waren, so schrecklich sind die drei unfreiwilligen Tage in New York. Letztere kommen mir außerdem wie Jahre vor. Auf USA Reisen muss man auf alle Eventualitäten gefasst sein, dass hat mich mein Aufenthalt bei „Uncle Sam“ gelehrt.
Foto: © JiSIGN – Fotolia.com
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