Meine Reise durch Asien

21. November 2014 um 09:16 Uhr

Himalaya-GebirgeAuthor LorettaIch stehe auf einem belebten Busparkplatz mitten in Katmandu und warte auf meinen Guide. Für die nächsten Tage geht es in die nepalesischen Bergtäler und ich erfülle mir einen Traum: Eine Reise quer durch Asien, für die ich mir jene Trekkingtour als Auftakt gewünscht habe!

Zwischen zwei Achttausendern: Unterwegs im Kali-Gandaki-Tal

Der Fluss Kali Gandaki entspringt im Norden Nepals und zwängt sich durch das tiefste Durchbruchstal der Welt. Denn links und recht seiner Ufer erheben sich mit dem Dhaulagiri und Annapurna gleich zwei der höchsten Berge der Erde. Obwohl ich in meinem Asien Reiseführer lese, dass das Tal als eines der beliebtesten Trekkinggebiete gilt, fühle ich mich aus der Zivilisation katapultiert. Von Touristenansturm kann beileibe keine Rede sein.

Die Pfade sind steil und unwegsam und zwingen mich zu kleinen Verschnaufpausen, im Zuge derer ich den Blick über die schneebedeckten Gipfel schweifen lassen. Zwischen den Gebirgsdörfern Kalopani und Larjung durchtrennt das Kali-Gandaki-Tal den Hauptkamm des Himalayas. Eine Hinweistafel besagt mir, dass ich hier auf 2540 Höhenmetern stehe. Nur zwölf Kilometer entfernt liegt der Gipfel des 8167 Meter hohe Dhaulagiris! Dieser 5600 Meter zählende Höhenunterschied macht sich natürlich bemerkbar; noch habe ich steilere Wände gesehen!

Der Kontrast folgt auf dem Fuße: Turbulentes China

Wähne ich mich in Nepal am Ende der Welt, scheine ich am Flughafen der chinesischen Hauptstadt in ihrem Zentrum gelandet zu sein. Quirlig, rastlos und von einer monströsen Smogglocke gekrönt – in Peking verlieben sich Reisende erst auf den zweiten Blick. So habe ich es zumindest gelesen. Mich zieht die 21-Millionen-Stadt sofort in ihren Bann. Ununterbrochen drücke ich auf den Auslöser meiner Digitalkamera und knipse die Neun-Drachen-Mauer, Die Halle der höchsten Harmonie und das Eingangstor zur Verbotenen Stadt von allen Seiten.

Dann fahre ich zur Chinesischen Mauer hinaus und schlendere anschließend noch durch die alten Gassen der Hutongs. Nächste Station meiner Asienreise ist Xi’an. Als Startpunkt der Seidenstraße zu immensem Reichtum gekommen, leistete sich die malerische City eine gigantische Stadtmauer. Diese ist noch heute intakt und durchgängig begeh- beziehungsweise befahrbar. Ich leihe mir ein Fahrrad aus und radle gemächlich auf der 13 Kilometer langen Befestigungsanlage umher.

Feuer, Eis und auf Du-und-Du mit den weltgrößten Braunbären – Kamtschatka

Ich habe einen Faible für nordische Landschaften. Endlose Weiten und eher kühle Klimate scheinen mir mehr zu liegen als der sonnige Süden. Mein nächstes Ziel lautet deshalb Kamtschatka, besser gesagt dessen Hauptstadt Petropawlowsk-Kamtschatski. Die Metropole thront am Nordpazifik und der mächtige Feuerberg Korjakskaja Sopka fungiert als schneebedeckter Wächter. Er ist nicht der einzige Vulkan jener Region. Kamtschatka gehört zum Pazifischen Feuerring und wartet deshalb mit wohligwarmen Thermalquellen auf.

Ich schließe mich einer Reisegruppe an und tauche in die heißen Quellen von Paratunskiye ab. Schon am nächsten Tag geht es von Petropawlowsk-Kamtschatski aus mit dem Mountainbike in die Wildnis der zerklüfteten Küstenregion. Ich bin erstaunt darüber, dass unser Guide Nikolai eine Schreckschusspistole mitführt. Auf mein Nachfragen hin meint er lapidar:

Nur wegen der vielen Bären! Solang die Flüsse aber voller Lachs sind, braucht es keine richtigen Waffen!

Asien ist Vielfalt hoch zehn!

Zwischen uralten Tempelbauten, eisigen Höhen und pulsierenden Megastädten liegen auf dem größten Kontinent der Erde manchmal nur wenige Schritte. Ich erlebe die atemberaubenden, endlosen Weiten und beengenden Megastädte Chinas und verfalle dem wilden Liebreiz der russischen Halbinsel. Reisende aller Couleur wird Asiens Kontrastreichtum faszinieren!

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Bildquelle: ©iStock.com/hkyeti

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