Kletterurlaub im Harz

15. Juli 2014 um 08:13 Uhr

See im HarzIm Herzen der Bundesrepublik wartet mit dem Harz ein Kletterrevier auf Abenteuerlustige, das ein vielseitiges Angebot an herrlichen Touren birgt. Ob geführt oder auf eigene Faust – sich das mystische Mittelgebirge zu erklettern ist eine Herausforderung!
 
 
 
 

Wo die Hexen tanzen: Das Steinbachtal

Unweit der Stadt Thale liegt auf einem 454 Meter hohen Plateau der angebliche Ursprung der Hexensagen. Auf dem Hexentanzplatz, einer altsächsischen Kultstätte haben die Einheimischen dereinst die fränkischen Soldaten Karls des Großen vertrieben. Sie maskierten sich als alte, auf Besen reitende Frauen und jagten den Landsern einen gehörigen Schrecken ein. Gleich neben diesem ereignisreichen Ort lohnt es sich bei einem Kletterurlaub die Roßtrappe zu erkunden.

Der steile Granitfels weist unterschiedliche Schwierigkeitsgrade auf und ist sowohl für passionierte Risskletterer als auch für das Gipfel- und Massivklettern geeignet. Auf den markanten Felsvorsprüngen eine Rast einzulegen und hinab in das Steinbach- und Bodetal zu blicken erhebt die Steige zum Naturerlebnis.
Auch der Brocken liegt in Sichtweite. Die beinahe senkrecht abfallende Wand der Roßtrappe führt die Sportler auf 403 Meter Höhe. Kletterneulinge können sich einem der Kurse anschließen, die im Steinbachtal abgehalten werden. Für die ersten Schritte in der Vertikale ist das Revier ideal!

Video: Mitten im wilden Deutschland – Wildnis Harz

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Entlang der Oker: Kanzeln, Klippen, Kuriositäten

Bis zu 50 Meter fallen die Wände im Okertal ab und oben verlaufen rund 150 Meter lange Grate. Von der Okertalsperre führt ein etwa ein Kilometer langer Wanderwege bis zum Adlerfelsen. Obwohl er nur bescheidene 15 Meter misst, gewährt seine Südseite interessante Aufstiege. Die Adlerkanzel hat eine Aussichtsplattform und wird deshalb auch von vielen Ausflüglern angesteuert. Wollen sich Kletterer mehr unter ihresgleichen bewegen, empfiehlt sich die Erkundung der Kästleklippe. Die bauchigen Granitblöcke sind ebenso abweisend wie faszinierend.

Diese Gesteinsformationen tragen den Beinamen Wollsackverwitterung und präsentieren einen hübschen Blick auf die waldreichen Berge im Umland. Nur wenige Schritte trennen am „Kästle“ von der sogenannten Mausefalle. Ein riesiger runder Felsklotz wird von einem schrägstehenden, länglichen Stein in der Waage gehalten. Jeder Betrachter fragt sich unweigerlich, wie lange der dünne, lange Fels dieser Belastung noch standhalten kann und ob er demnächst die Mausefalle zuschnappen lässt.

Reiseratgeber

Die Königin des Harzer Klettersports: Die Marienwand

Leise plätschert die Oker durch ihr enges Tal. Gleich neben den beschaulichen Fluten ragt die 50 Meter hohe Steilwand in die Lüfte, die sich als Kletter-Mekka unter Touristen wie Einheimische gleichermaßen etabliert hat. Die Marienwand liegt unweit der Bundesstraße 498 und kann von drei kleinen Parkplätzen aus binnen weniger Gehminuten erreicht werden. Wer sich erst einmal an die Kletterbedingungen im Herz herantasten möchte, verweilt unter der Marienwand und schaut den Gleichgesinnten zu.

Fast immer tummeln sich Sportler an ihrem 200 Meter breiten Antlitz und gewähren Gelegenheit, die Finessen der Routen genau zu studieren. Die Beobachterposition gegen Karabiner und Seil eingetauscht, haben Sportler die Wahl zwischen einem sanften Auftakt an den Seiten und dem Kraftakt durch das Zentrum. Teilweise hängen die Wände über und sind so glatt, dass der nächste Griff intensiv gesucht werden muss. Endlich den Gipfel erreicht, schweift der Blick über eines der idyllischsten Flusstäler Deutschlands. Für den Kletterurlaub habe ich viel Material benötigt. Einen Teil davon habe ich beim Outdoor Online-Shop CAMP4 bestellt.

Versteckte Highlights: Bescheiden wirkend und doch spektakulär

Der Harz bietet keine alpinen Nordwände von 1000 Meter Höhe. Braucht er auch nicht. Seine kleinen, inmitten der Wälder gelegenen Gesteinsformationen haben es in sich! Die Harzer Hexen rund um den Blocksberg scheinen auch in puncto Kletterherausforderung ganze Arbeit geleistet zu haben.

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Bildquelle: © travelpeter – shutterstock.com

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