Soweit die Gleisen reichen: unsere Bahnreise quer durch Europa!
Hinter einem großen Zugfenster sieht man Landschaften gemächlich vorbeigleiten und hat Zeit und Muße sich auf sie einzulassen. Das wollten wir auch und haben uns für Ferien der besonderen Art entschieden: Eine Bahnfahrt zu den schönsten Fleckchen des Kontinents.
Bei den Eidgenossen: Schweizerische Impressionen
Unternimmt man eine Zugreise, kommt man am Schienennetz der Schweizer nicht vorbei. Wir starten unseren Urlaub in München und fahren nach Zürich. Die zwei Stunden Aufenthalt nutzen wir für einen Spaziergang der Limmat entlang. Sogleich geht es weiter gen St. Moritz. Die Trasse nach Chur ist noch relativ unspektakulär, aber dann windet sich der Zug über steile Pässe und passiert atemberaubende Viadukte. Als wir nach drei Stunden in St. Moritz ankommen, ist mein Kopf voller Eindrücke und ich brauche dringend eine Pause. Ein Spaziergang am See und ein Abendessen in einem schicken Restaurant entspannt mich und wir freuen uns auf den nächsten Tag. Dann wartet nämlich eine Berühmtheit auf uns: Der Glacier-Express! Wir fahren mit ihm bis zur Endstation in Zermatt und kommen aus dem Staunen nicht mehr heraus. In acht Stunden rollt er über 291 Brücken und durch 91 Tunnel. Als das Matterhorn in das Blickfeld der Passagiere rückt, ist es plötzlich mucksmäuschenstill im Zug. An Anmut nicht zu überbieten, reckt es sich vor den Panoramafenstern in den Himmel.
Paris, Brüssel, Berlin – drei Hauptstädte in einer Woche
Von Zermatt aus bahnen wir uns sprichwörtlich den Weg nach Genf und reisen unter mehrmaligem Umsteigen nach Paris. Am Gare de Lyon empfängt man uns herrlich kitschig. Ein Straßenmusikant gibt stimmgewaltig die Marseillaise zum besten und freut sich über die zwei Euro aus unserer Urlaubskasse. Eiffelturm, Champs-Élysées und Louvre verzaubern uns in den nächsten beiden Tagen, bevor es weiter nach Belgien geht. Der Zug schlängelt sich durch die Ardennen und wir kleben allesamt mit den Nasen am Fenster. Sind diese Wälder romantisch! Vorm Brüssler Manneken Pis genießen wir die leckerste Portion Pommes unseres Lebens und steigen anschließend in die Bahn nach Deutschland ein. Ich bin ein großer Fan von Berlin und so habe ich mich auf dieser Webseite nach einem günstigen Angebot für die Fahrt in die Hauptstadt umgesehen. So weitläufig und einsam die märkischen Landschaften vor unserem Zugfenster gerade noch waren, so kosmopolitisch präsentiert sich die Kapitale.
In den Hohen Norden
Der Berliner Fernsehturm wird immer kleiner, bis ich ihn am Horizont nicht mehr erkennen kann. In Hamburg haben wir nur zehn Minuten Aufenthalt und dann soll es wieder ein wenig gemütlicher werden. Mit der Regionalbahn durch Schleswig-Holstein und über den Hindenburgdamm nach Sylt. Das Bild der tausend schwarz-weiß gefleckten Kühe ist überaus meditativ und so bin ich ganz überrascht, als wir in Niebüll ankommen. Ein Badetag auf Sylt entspannt, doch dann ruft aber wieder die große, weite Welt. Wir debattieren darüber, ob wir nach dieser Reise in den normalen Alltag zurückkehren möchten. Man fühlt sich herrlich frei und die Möglichkeit überall hinreisen zu können, ist sehr verlockend. Beim Überqueren der Großen-Belt-Brücke Kopenhagen erleben wir eine einzigartige Szenen. Das Meer ist so aufgepeitscht, dass die Autos nur mit 30 Stundenkilometern über die Brücke fahren dürfen. Der Zug allerdings, fest in den Schienen verankert, braust dahin und wir fotografieren wie die Weltmeister auf die blitzblaue Ostsee hinaus: Meterhohe Wellen, Regenwolken und gleißende Sonnenstrahlen – gewaltig!
Stressfrei zu den Highlights
Auf unserer Zugreise ist der Weg das Ziel. Die Trassen führen in die landschaftlich reizvollsten Regionen und verwöhnen uns mit ihren schönen Aussichten. Mal gemächlich, mal rasend schnell bringen uns die Züge in die nächste Stadt und nicht selten zu den spektakulärsten Brücken, die wir je gesehen haben!
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Foto © Bernd Leitner – Fotolia.com
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