Prag: Meine Reise in die Goldene Stadt

3. Januar 2014 um 15:19 Uhr

Tschechien: Trip in die Goldene StadtAutor MagdaKaum eine andere Metropole trägt so viele Beinamen wie Prag. Die „Mutter aller Städte“ und gleichzeitige „Stadt der hundert Türme“ begrüßt mich mit ihrem faszinierenden Ensemble aus Barock und Gotik und erscheint mir vor allen Dingen als funkelndes Juwel an der Moldau.

Herz und Seele Tschechiens: Der Hradschin

Wörtlich übersetzt bedeutet der Name der Prager Festung schlicht „Das Bürglein“. Mit Hradschin wird jedoch nicht nur der Burgberg, sondern der gesamte Komplex auf der Anhöhe bezeichnet. Beeindruckt von der geschichtlichen Tragweite stehe ich vor jenem Gebäudeflügel, an dem sich der Prager Fenstersturz ereignete.

Im Jahre 1618 warfen Protestanten einige katholische Stadtbeamte aus dem Fenster und entfachten damit ungewollt den Dreißigjährigen Krieg. Im Zentrum der Anlage erhebt sich der mächtige Veitsdom. Seine Türme sind 99 Meter hoch und bewachen so das größte Gotteshaus des Landes. Im Inneren der Kathedrale liegen böhmische Herrscher, darunter Kaiser Maximilian II. begraben.

Prag: Kafka und ein tanzendes Haus

Um von der Prager Burg hinunter in die Innenstadt zu gelangen, wandle ich durch die Goldene Gasse. Elf kleine, geduckte Häuschen lassen mich eine Zeitreise ins 16. Jahrhundert unternehmen. In der „Goldmachergasse“ Nummer 22 wirkte und lebte dereinst Franz Kafka.

Im modernen Prag angekommen, bin ich beim Anblick eines Bauwerks zunächst äußerst irritiert. Das Tanzende Haus war nicht in meinem Touristenführer vermerkt und deshalb erklärt mir eine ortskundige Passantin, dass ich vor einer Einmaligkeit stehe.

Das Gebäude in der Straße Rasinovo nábrezi wirkt auf den ersten Blick so, als würde es jeden Moment in sich zusammenfallen. Erst bei näherer Betrachtung erkenne ich die Verwegenheit des Architekten.

In, über und mit der Moldau – die Lebensader Prags

Insgesamt spannen sich auf dem Stadtgebiet 180 Brücken über die Moldau. Viele der Flussquerungen sind historisch und architektonisch bedeutsam, aber keine ist so berühmt wie die Karlsbrücke. Sie meint nicht nur ein Wahrzeichen der Metropole, sondern ist auch die älteste Steinbrücke Europas.

Ihr hölzerner Vorgänger stammte aus dem 10. Jahrhundert; 1158 begann man mit der Errichtung des heutigen Prunkbaus. Ich wandle entlang der steinernen Heiligenfiguren, genieße den Blick auf den Veitsdom und beschreite damit den alten Krönungsweg.

Jeder böhmische Herrscher fuhr zu seiner Inthronisierung über die Karlsbrücke. Während des Tages bevölkern Gaukler, Touristen und Straßenmusikanten das Monument und machen es zu einem Ort der Begegnung. Macht man sich jedoch in den frühen Morgenstunden in die Innenstadt auf, hat man den Blick auf die strömende Moldau ganz für sich.

Zwischen Historie und Moderne – Prager Impressionen

Die Millionenstadt an der Moldau blickt auf eine wechselvolle Geschichte zurück und präsentiert sich mir als zu vielschichtig, um sie gänzlich zu begreifen. Prag will verstanden werden und so ist jeder Besuch eine Aufforderung dazu, baldmöglichst wieder in die „Goldene Stadt“ zu reisen.

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Bildquelle: © Stefan Thiermayer – Fotolia.com

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